AgroPaper
Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Faserstofferzeugung aus Agrarreststoffen für die Herstellung von nachhaltigen Papierprodukten
Projektbeschreibung
AgroPaper (Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Faserstofferzeugung aus Agrarreststoffen für die Herstellung von nachhaltigen Papierprodukten) ist ein 30-monatiges Forschungsvorhaben, welches vom 01. Oktober 2020 bis zum 31.03.2023 durch die Holzchemie am Institut für Holzwissenschaften in Kooperation mit der Steinbeis Papier GmbH aus Glückstadt bearbeitet wird.
Die fortschreitende Digitalisierung und der boomende Onlinehandel haben dazu geführt, dass sich die Produktion von grafischen Papieren und von Verpackungspapieren in Deutschland in den letzten zehn Jahren extrem gegenläufig entwickelt hat. Während die Erzeugung an grafischen Papieren stark rückläufig ist, konnte für Verpackungspapiere ein enorm hoher Produktionszuwachs verzeichnet werden. Daraus ergeben sich folgende Herausforderungen:
- Wird in Zukunft der Rohstoff grafisches Altpapier noch in ausreichender Menge, in akzeptabler Qualität und zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung stehen?
- Gibt es alternative, primäre Rohstoffe, die analog oder mit anderer Produktionsausrichtung eingesetzt werden können und eine umweltgerechte Herstellung von Papieren erlauben?
Ausgehend von diesen Fragestellungen kann es als ein vielversprechender Ansatz angesehen werden, eine ebenso ressourcenschonende Alternative zu Altpapier als Rohstoff für die Papierherstellung in zukünftige strategische Überlegungen und Ziele einzubeziehen. Eine dabei besonders nachhaltige Lösungsvariante ist, den Faserstoff im Sinne einer Rückwärtsintegration direkt im Papierwerk herzustellen. Dadurch könnte die Rohstoffversorgung langfristig und vom schwankenden Marktpreis für den Faserrohstoff relativ unabhängig gesichert werden. Die Produktion kann darüber hinaus maßgeschneidert an das eigene Anforderungsprofil erfolgen.
Dafür wird ein Verfahren mit möglichst einfacher Technologie benötigt, das mit geringem Investitionsaufwand realisiert wird. Diese Anforderungen können nicht mit Holz als Rohstoff erfüllt werden. Die einzige realistische Alternative besteht in der Verwendung von regional anfallenden Agrarreststoffen, welche aktuell nicht in einer stofflichen Nutzungskonkurrenz stehen und leicht zu Faserstoff aufgeschlossen werden können. Diese Faserstoffe sollen für die Herstellung von grafischen Papieren, aber auch für Anwendungen im Verpackungsbereich geeignet sein. Gerade Letztere könnten dazu dienen, kunststoffbasierte Verpackungen zu substituieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz zu leisten.
Forschungspartner
Zeitraum
2020 - 2023
Förderung
Dieses Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.