Evolution
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Forschungsschwerpunkte
Die unterirdischen Wälder Afrikas
Aus den feuchttropischen Baumarten Afrikas haben sich in offenen Graslandschaften der Miombo-Region Anpassungen der Wuchsform entwickelt, bei denen schwach entwickelte, niedrige Sträucher extreme Volumina an holzigen Strukturen unter der Erdoberfläche bilden. Diese Wuchsform erschien im Laufe vorangegangener Klimawandel, bei denen durch zunehmende Niederschlags-Saisonalität ausgeprägte Trockenzeiten, Frost- und Feuerereignisse folgten. Wir untersuchen die Evolutionsgeschichte dieser geoxylen Halbsträucher mit molekularen Methoden. Zugleich wenden wir ökologische Methoden und Trait-Analysen an, um die Rollen von Dürre, Frost, Feuer und Beweidung für diese Wuchsform zu verstehen.
Paulina Zigelski Amândio Gomes Manfred Finckh
Evolution der Sandtermiten und der Feenkreise
Die berühmten Feenkreise der Namib werden von Termiten der Gattung Psammotermes (Sandtermite) durch unterirdische Herbivorie geschaffen. Wir untersuchen mit molekularen Methoden, wann und wo diese Fähigkeit erstmals erzielt wurde und rekonstruieren den Stammbaum dieser Termitengruppe.
Evolution und Populationsgenetik der spezialisierten Quarzfeldflora
Quarzflächen, die dicht mit nichtgerundetem Quarzkies bedeckt sind, sind edaphisch besondere Lebensräume in der Sukkulenten Karoo, einem ariden Winterregengebiet in Südafrika. Sie beherbergen eine endemische Flora sowie Vegetationsgemeinschaften, die an ihren Grenzen einen starken Artenwechsel aufweisen. Wir interpretieren die Vegetationsveränderungen entlang dieser Grenzen analog zu Biom-Grenzen: eine Verschiebung funktioneller Merkmale, die mit der Änderung struktureller Merkmale einhergeht.
Mittagsblumen im südlichen Afrika
Die Mittagsblumengewäche (Lebende Steine) haben im Südlichen Afrika besondere Anpassungen an die Bedingungen der Wüsten und Halbwüsten ausgebildet. Wir untersuchen die Phylogenese bei mehreren Gattungen, darunter Mesembryanthemum, Cheiridopsis, Brownanthus.

Fenestraria rhopalophylla in einer Darstellung von Marloth
Welwitschia mirabilis als lebendes Fossil
Welwitschia mirabilis gehört zu der im Erdmittelalter bedeutenden Gruppe der Gnetales, die heute bis auf 3 Gattungen ausgestorben sind. Welwitschia ist z.B. aus Brasilien fossil bekannt, kommt heute aber nur in Angola und Namibia vor. Wir untersuchen mit molekularen Methoden die Evolution im Raum (Phylogeographie) auf Populationsniveau.
