Biodiversität
In der Biodiversitätsforschung legen wir den Schwerpunkt auf Langzeitbeobachtung (Monitoring) des Wandels der Artenzusammensetzung und der Ökosysteme, widmen uns aber auch der Erfassung der globalen Artenvielfalt mit modernen Methoden der Fernerkundung und der molekularen Genetik.
Forschungsschwerpunkte
Biodiversitätsfernerkundung
In Kooperation mit Fernerkundlern der Universität Trier kartieren wir die Vegetation und ihre Veränderung auf Basis von Satellitendaten und Bodenerhebungen. Diese Methodenkombination erlaubt die Herstellung verlässlicher Karten auch für schwer zugängliche Regionen wie das obere Okavango-Basin.
Biodiversitätsmuster und ihre Steuerungsfaktoren
Auf unterschiedlichen Skalenebenen (1 m² bis 1 km²) werden im südlichen Afrika Biodiversitätsmuster und ihre biotischen (Beweidung) und abiotischen (Boden, Klima) Steuerungsfaktoren erforscht. Die jährlichen Änderungen von Artenzusammensetzung und Diversität der Vegetation und die Rolle, die Beweidung sowie die intra- und inter-annuellen Schwankungen von Witterungsbedingungen dabei spielen, wird auf der Grundlage von Zeitreihendaten von mehr als 20 Jahren analysiert. Grundlage der Zeitreihen-Untersuchungen bilden die in 2001 eingerichteten Biodiversitäts-Observatorien in der Region (www.sasscalobservationnet.org).
Nachhaltigkeit in der Lebensmittelversorgungskette
Nachdem zunächst einzelnen Nachhaltigkeitsziele ("Sustainable Development Goals") im Fokus der wissenschaftlichen Forschung standen, rücken jetzt vermehrt die Konflikten bei der Integration verschiedener Nachhaltigkeitsziele ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Bezogen auf die Konflikte zwischen den beiden nachhaltigen Entwicklungszielen "Schutz der Landökosysteme" und "Nachhaltige Produktions- und Konsumweisen" untersuchen wir z.B., inwieweit Akteure der Lebensmittel-Lieferkette ihren ökologischen Fußabdruck erfassen und verringern können.
Photowebseite für das Südliche Afrika
Das Identifizieren von Pflanzen in Afrika ist problematisch und langwierig, weil es an Bestimmungsliteratur mangelt. Deshalb haben wir eine Webseite erstellt, in der bereits mehr als 2.500 Pflanzenarten mit zahlreichen Fotos dargestellt werden. Das Projekt ist aktiv und der Bildbestand wächst weiter. In Kürze wollen wir auch einen digitalen Schlüssel anbieten, der die Identifizierung über einfache Merkmale möglich machen wird.
Überblick über die Waldressourcen des südlichen Afrika
Der Status der Waldressourcen im Westen des südlichen Afrika (Angola, Botsuana, Namibia, Südafrika und Sambia) wird auf der Grundlage des der Betrachtung der derzeitigen Bedrohungen und Managementpraktiken bewertet.
Geschlossener Miombo-Wald, der durch das Vorkommen von Cryptosepalum exfoliatum ssp. pseudotaxus De Wild. charakterisiert ist umgibt rundliche Grasflächen; westliches Sambia (Google Earth image und Foto: P. Sichone).
Vegetationskartierung des Südlichen Afrika
Gemeinsam mit den afrikanischen Partnern des SASSCAL-Projektes haben wir auf mehr als 27.000 Vegetationsaufnahmen von 1000m² die Pflanzenarten erfasst. Mit diesen Daten arbeiten wir aktuell an einer Klassifikation und einer Vegetationskarte der Region, die Angola, Sambia, Namibia, Botswana und Teile von Südafrika umfasst.

Räumliche Verteilung der Vegetationsaufnahmen (Stand Mitte 2017)
Wandel der Biodiversität in Afrika
Afrikas Biodiversität wird durch die expandierende Landnutzung und durch den Klimawandel bedroht und ändert sich rasch. Wir haben gemeinsam mit afrikanischen Partnern das größte kontinentweite Netzwerk von Langzeitbeobachtungsflächen (Observatorien) aufgebaut. Allein im Südlichen Afrika werden auf 54 Flächen von typischerweise einem Quadratkilometer jährlich die Arten quantifiziert und ökosystemare Funktionen gemessen.
Zeitreihen von Deckung einer Pflanzenart (Säulen) und Niederschlag (rote Linie)