Ansätze zur Verbesserung der ökonomischen Nachhaltigkeit der Naturwaldbewirtschaftung in den Tropen (2008 - 2013)
Der Schutz tropischer Wälder ist ein Anliegen der internationalen Staatengemeinschaft, zu dem sich auch Deutschland verpflichtet hat. Damit die Tropenwaldzerstörung verlangsamt wird, erforschten wir Ansätze für eine ökonomische Verbesserung der nachhaltigen Bewirtschaftung der tropischen Naturwälder in Vietnam, Nepal und Suriname.
Wir entwickelten Ansätze, um die forstliche Bewirtschaftung zu optimieren, und Modelle für eine alternative Landnutzung. Weiterhin integrierten wir in unserem Projekt sozio-ökonomische Rahmenbedingungen, Klimaschutz-Ziele und Aspekte der biologischen Vielfalt.
Wir analysierten, wie sich Subsistenznutzung in Vietnam, kommunale Waldbewirtschaftung in Nepal und Konzessionsbewirtschaftung in Suriname auf den Wald auswirken, identifizierten Optimierungsbedarf und zeigten Lösungungsansätze für eine verbesserte nachhaltige Bewirtschaftung der Naturwälder auf. Dazu verwenden wir empirische Methoden der Befragung und teilnehmenden Bobachtung. Zusätzlich führten wir Erhebungen auf Dauerversuchsflächen durch.
Die Waldsubsistenznutzung spielt in Vietnam, besonders in abgelegenen Landesteilen mit geringen Einkommensmöglichkeiten, für die dort lebende Bevölkerung eine große Rolle. Aufgrund fehlenden Markzugangs ist der Beitrag zum Haushaltseinkommen aus dem Handel mit Waldprodukten aber nur gering.
Im Fall der kommunalen Waldwirtschaft in Nepal konnten wir positive Auswirkungen auf Wälder nachweisen. Selbstauferlegte Waldnutzungsregelungen schützen die Ressourcen und lindern die Folgen vorausgegangener Walddegradierung. Private Wald-Hausgärtenfüllen Lücken bei Holzknappheit.
Bei der Konzessionsbewirtschaftung in Suriname konnten wir nachweisen, dass es ökonomische Vorteile für den Konzessionär und die Qualität des verbleibenden Bestandes hat, Holz im tropischen Tiefland mit bestandesschonenden Verfahren zu ernten. Voraussetzung dafür ist eine sorgfältige Waldinventur einschließlich der Erfassung von Baumkoordinaten. Auf dieser Grundlage lassen sich optimierte Erschließungswege planen. Hinsichtlich der Vermarktung des geernteten Holzes identifizierten wir Wertschöpfungsverluste bei fehlender Holzsortierung. Weiterhin zeigte sich in der Wertschöpfungskette des Holzes ein großes Potenzial, da in den Sägewerken rund 50 % des eingesetzten Rohholzes zu Abfall wurden.
Weitere Ergebnisse:
- Veröffentlichungen, Doktor-, Bachelor- und Masterarbeiten.
Ansprechpartner:
- Prof. Dr. Michael Köhl
Mitarbeiter:
- Prem Neupane, Institute for World Forestry
- Margret Köthke, Thünen-Institut für internationale Waldwirtschaft and Forstökonomie
- Dr. Thomas Schneider, Institute for World Forestry
- Jutta Lax, Institute for World Forestry
- Dr. Jutta Poker, Institute for World Forestry
- Kai Timo Schönfeld, Institute for World Forestry
Beteiligter Partner
- Thünen-Institut für internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie
Zeitraum: 4.2008 - 9.2013
Projektstatus: abgeschlossen