Massivholz
Holz ist ein natürlich gewachsener Rohstoff, bei dem aus konstruktiver Sicht primär der Stamm von Bedeutung ist. Bei der Verwendung von Holz als Werkstoff müssen einige seiner Merkmale berücksichtigt werden. Holz ist z. B. durch seinen zellulären Aufbau ein poröses Material, es enthält also viele kleine Hohlräume. Je nachdem wie groß das Verhältnis dieser Hohlräume zur festen Zellwandsubstanz ist ändert sich die (Roh-) Dichte und damit einhergehend auch die mechanischen Eigenschaften des Holzes. Darüber hinaus ist Holz hygroskopisch, d. h. es nimmt in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte Wasser aus der Luft auf. Die so genannte Holzfeuchte beeinflusst viele mechanische Eigenschaften wie z. B. das Elastizitätsmodul (E-Modul), aber auch die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegenüber Pilzbefall. Vor allem jedoch bedingt die Hygroskopizität, dass Holz mit Aufnahme von Feuchtigkeit quillt bzw. mit deren Abgabe schwindet. Das heißt die Dimensionen von Holz ändern sich mit steigender oder sinkender Holzfeuchte. Beim Konstruieren mit Holz müssen außerdem die drei Wachstumsrichtungen, tangential, radial und longitudinal, beachtet werden, denn die Eigenschaften unterscheiden sich je nach Orientierung. Die mechanischen Eigenschaften sind beispielsweise in longitudinaler Richtung, also entlang der Stammachse, wesentlich höher als quer dazu. Das Quell- und Schwindverhalten andererseits ist in radialer und tangentialer Richtung, also quer zur Sprossachse, wesentlich größer als longitudinal. Diese dem Holz typischen Merkmale müssen bei dessen Verwendung und beim Konstruieren beachtet werden.
Zu Vollholz zählen Rundholz, Schnittholz und Furniere. Die daraus hergestellten Produkte nennt man Vollholzprodukte oder Massivholzprodukte. Vollholzprodukte können auch aus alternativen Rohstoffen wie z. B. Bambus oder Palmenholz hergestellt werden. Wird jedoch Vollholz in kleinere Strukturelemente aufgetrennt, also z. B. in Späne oder Hackschnitzel, spricht man bei den daraus hergestellten Erzeugnissen von Holzwerkstoffen.