Zukunftsweisendes Projekt der Universität Kassel und Universität HamburgNeu bewilligtes Projekt „BioLoop" – Micro-biologically enhanced material cycle for closing PE and PE-PET multilayer plastic foil LoopsMikrobielles Recycling – eine Lösung für mehrschichtige Kunststoff-Verpackungen?
20. Januar 2025

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Im Fokus des für vier Jahre von der VolkswagenStiftung mit 1,2 Millionen Euro geförderten Projekts BioLoop: Micro-biologically enhanced material cycle for closing PE and PE-PET multilayer plastic foil Loops“ steht das enzymatische oder mikrobielle Recycling. Ziel ist die Entwicklung einer neuen und ökologisch optimalen Klasse von Recyclingverfahren für Polyethylen (PE)-Folien und PE-Polyethylenterephthalat (PET)-Mehrschicht- Folien, das über die enzymatische Depolymerisation von PE bzw. PET und anschließender reaktiver Extrusion von kurzkettigen Bausteinen (Oligomeren) zu hochwertigen PE- und PET-Produkten führt. Als Partner sind Prof. Dr. David Laner, Fachgebiet Abfalltechnik und Ressourcenmanagement, Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Heim, Fachgebiet Kunststofftechnik (beide Universität Kassel) und Prof. Dr. Wolfgang Streit, Fachgebiet Mikrobiologie und Biotechnologie (Universität Hamburg) in das Projekt eingebunden.
Obwohl dieses Projekt aufgrund des völlig neuen Ansatzes riskant ist, könnte es den Weg für ein Recycling von mehrschichtigen Kunststofffolien mit Fokus auf den mikrobiellen Abbau ebnen und dazu beitragen, die von der Europäischen Kommission festgelegten Recyclingziele zu erreichen.
Die Ergebnisse des Projekts könnten nicht nur für den Lebensmittelbereich, sondern auch für den Automobil- oder Textilsektor interessant sein. Die große Vielfalt der in Autos verwendeten Kunststoffe, die Dominanz schwarzer Kunststoffe und die Vielfalt der Füllstoffe stellen eine große Herausforderung für herkömmliche mechanische Recyclingverfahren dar und könnten das enzymatische Recycling sehr attraktiv machen. Das Gleiche gilt für Textilien, für die die Vielfalt der Materialien das Faser-zu-Faser-Recycling mit etablierten Technologien erschwert.
Thematisch schließt das Projekt zudem an die wissenschaftlichen Aktivitäten des Kasseler Forschungsclusters „BiTWerk – Biologische Transformation technischer Werkstoffe“ unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Niendorf und Prof. Dr.-Ing Hans-Peter Heim an.