Neues Projekt: PET-Rezya
27. Oktober 2022, von Dr. Jennifer Chow
Das Projekt PET-Rezya adressiert das übergeordnete Ziel, die heutige Wirtschaft zu einer bioökonomischen Kreislaufwirtschaft umzugestalten. Einerseits soll dem Klimawandel durch erneute Nutzung von Rohstoffen entgegengetreten werden und andererseits soll die Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle verringert werden. In diesem Projekt soll ein biologisches Recyclingverfahren basierend auf der enzymatischen Zersetzung eingesetzt und entwickelt werden.
Beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt ist es unerlässlich, zu mehr zirkulären Materialströmen überzugehen, um eine Kreislaufnutzung aller eingesetzten Materialien zu gewährleisten. Dabei spielen technische PET-Polymere, welche ein breites Anwendungsspektrum aufweisen, eine wichtige Rolle. PET-Polymere werden momentan für Anwendungen in Flugzeug- und Zugkabinen als flammgeschütztes PET in verschiedensten Textilien eingesetzt. Heute ist das Recycling von diesen Materialien durch Umschmelzen und Wiederaufbereitung möglich, was jedoch aufgrund einer Oxidation und Degradation des Polymers bei der thermischen Behandlung nicht beliebig oft wiederholbar ist. Neben diesem Verfahren werden heute die entsorgten PET-Textilien nach der Kabinensanierung hauptsächlich durch Schreddern zu preisgünstigen Anwendungen wie Teppichunterlagen weiterverarbeitet. Die Entwicklung eines vollständigen wiederholbaren Kreislaufverfahrens für flammgeschütztes PET durch enzymatische Zersetzung und Repolymerisation des PET-Polymers könnte mehr Anwendungsfälle für ein vollständig kreislauffähiges Material für sicherheitskritische Transportanwendungen erschließen und hier eine große Menge von Textilien vollständig rezyklierbar machen.