Graduiertenkolleg 2530Aufbau der Untersuchungsflächen abgeschlossen
21. März 2022, von GRK2530
Schweiß, insgesamt über 500 Meter Stege und jede Menge Matsch: Knapp ein halbes Jahr hat es bis zur Fertigstellung der Untersuchungsflächen des Graduiertenkollegs 2530 gedauert. Wir haben Eindrücke des Aufbaus entlang des Elbeästuars in Videos festgehalten.
Das Geräusch gleicht dem eines Presslufthammers. Doch in der Marsch gibt es kein Beton und keine Straße zum Abreißen. Das Gerät, das wie ein Presslufthammer klingt, hilft den Forschungsteam beim Aufbau ihrer Untersuchungsfläche. Mit ihm rammen sie Holzpfähle in den Boden der Marsch. Und etwa 1.600 dieser Pfähle haben die Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs 2530 sowie Mitarbeitende des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) in den vergangenen Monaten an drei verschiedenen Standorten in die Marsch gerammt und Trittflächen befestigt: am Kaiser-Wilhelm-Koog, in Hollerwettern und in der Haseldorfer Marsch in Hohenhorst. Hier befinden sich nun die drei Hauptuntersuchungsflächen des Graduiertenkollegs 2530.
Die Stege, auch Boardwalks genannt, ermöglichen den Doktorandinnen und Doktoranden Zugang zu allen Zonen der Marsch und schützen gleichzeitig die Vegetation vor Trittschäden. In den kommenden Jahren wird das Team zahlreiche Daten für das Forschungsprojekt sammeln: im Freiwasser des Ästuars (u.a. mit Hilfe von Forschungsschiffen), im Watt sowie in den von Pflanzen bewachsenen Marschen. Sie werden die Vegetation untersuchen, zum Beispiel die Arten und Phänologie, Treibhausgase messen, Boden- und Pflanzenproben entnehmen, die Bodentemperatur sowie das Redoxpotential messen, die Wurzeldynamik und die Zersetzung von organischem Material im Boden untersuchen sowie Lebendfallen für Kleinsäuger aufstellen.
Mithilfe der Daten soll untersucht werden, welchen Einfluss Pflanzen, Mikroorganismen und Tiere auf diesen Kohlenstoffzyklus des Ästuars haben, und klären wie der menschliche Einfluss, zum Beispiel die Beweidung durch Schafe oder der Klimawandel, auf den Kreislauf wirkt. Die Ergebnisse sollen auch auf Ästuare weltweit übertragen werden.
Begonnen hat der Aufbau im September 2021 und wurde diesen Januar fertiggestellt. Jetzt durchdringt kein Geräusch eines Presslufthammers mehr die Luft – nur noch das Rascheln des Röhrichts und das Blöcken der Schafe auf dem Deich ist zu hören. Nun können die Forschungsarbeiten entlang des Elbeästuars beginnen.