Hybridleistung - Auswirkung sexueller Selektion auf Hybridisierungen
Die Besiedlung neuer Habitate kann durch die Vermischung zuvor getrennter Populationen
oder Arten erleichtert werden, wenn sich neue Allelkombinationen als vorteilhaft erweisen.
Paarungsraten der Geschlechter und sexuelle Selektion können in diesem Anpassungsprozess
bedeutsam sein, aber nur sehr wenige Studien beleuchten die Rolle der sexuellen Selektion42. In
diesem Projekt soll bei den hybridisierenden Landschnecken (Charpentieria itala und C. clavata) und
den unterschiedlichen Typen der hybridogenen Käfer (Altica lythri) untersucht werden, welche Rolle
sexuelle Selektion bei der Vermeidung ungeeigneter Allelkombinationen spielt. So sollten z.B. die
Männchen von A. lythri eine Verpaarung mit den vermutlich gynogenetischen Weibchen des einen
mtDNA-Typs vermeiden oder die Spermienallokation senken, während bei Charpentieria unklar ist,
ob sexuelle Selektion die Vermischung der verschiedenen Genome begünstigt und ob dies
symmetrisch geschieht. Direkte Untersuchung der Paarungspräferenzen bei Kreuzungen aller Typen
bzw. Ausgangspopulationen sollen in diesem Projekt mit einer genotypischen Charakterisierung der
Nachkommen gekoppelt werden. Genomische Analysen über die gemeinsam etablierten RADMarker
(Projekt 2 u. 7) sollen den resultierenden Anteil der elterlichen Allele bestimmen und die
maternale oder paternale Herkunft messen. Eine wiederholte Introgression von bestimmten Allelen
deutet darauf hin, dass die Allelträger eine höhere Fitness haben, die durch sexuelle und/oder
natürliche Selektion zustande kommt.
PIs: Jutta Schneider, Susanne Dobler, Bernhard Hausdorf
- Duration: 2017 - 2021
- Sponsor: Landesforschungsförderung Hamburg