Frühlings-Performance
Dr. Petra Schwarz, 02.06.2021
Wie fühlst du dich, wenn du Zaubertricks beobachtest? Bist du verblüfft und kannst dir nicht erklären, was da passiert? Natürlich weißt du, dass die Performance das Ergebnis schneller, geübter Hände ist. Ähnlich kannst du jetzt im Frühling andere mit simplem Getreide verblüffen.
Getreide sind Nutzgräser. Üblicherweise lernen wir, sie an ihren Ähren zu unterscheiden. Die Ähren von Gerste tragen lange, borstige, spitze Grannen. Beim Roggen fallen die Grannen deutlich kürzer aus. Weizen ist meistens grannenlos.
Mit den folgenden Tipps bist du nicht mehr allein auf die Merkmale der Ähren angewiesen. Besonders punkten und andere regelrecht verblüffen kannst du mit Deinem Wissen im Frühling, wenn die Ähren noch nicht ausgebildet sind oder für einen Test abgeschnitten wurden.

Konzentriere dich auf die Blätter. Ein Getreideblatt besteht aus zwei Abschnitten. Der untere Abschnitt heißt Blattscheide. Er umhüllt den Halm (Stängel) und ist an einer Seite offen. Die Blattscheide geht am oberen Ende in die Blattspreite über. Das ist der lange, schmale Abschnitt, den bereits jüngere Kinder als Blatt erkennen würden. Den Übergang von der Blattscheide zur Blattspreite schaue dir genauer an. An der offenen Seite wirst du zipfelartige Gebilde erkennen. Sie heißen Blattöhrchen. An der Größe und dem Aussehen der Blattöhrchen kannst du Gerste, Weizen und Roggen leicht unterscheiden.
Merksätze
Wende sie an! Mit ein wenig Übung wirst du bald Profi sein.
- Gerste: Großes „G“ im Wort „Gerste“ steht für große, lange Grannen und große Öhrchen. Die Öhrchen greifen um den Halm.
- Roggen: Die beiden kleinen „g“ im Wort „Roggen“ stehen für kleine Grannen und kleine, sehr kurze Öhrchen.
- Weizen: Das „W“ im Wort Weizen steht für Öhrchen mit Wimpern. Die Wimpern sind deutlich zu sehen. Der Buchstabe G fehlt im Wort Weizen. Ebenso fehlen die Grannen.


Jetzt im Frühling wächst Gerste am schnellsten. Die zart hellgrünen Ähren sehen wie ein hellgrüner wogender Teppich aus.

Die Blätter und jungen Ähren des Roggens tragen einen leichten Blauschimmer. Ein Roggenfeld sieht dadurch von Weitem eher blau-grau aus.

Das Weizenfeld dagegen wirkt dunkelgrün.

Probiere die Merksätze beim nächsten Getreidefeld gleich einmal aus. Dein Freundes- und Familienkreis wird stauen. Auch Lehrerin oder Lehrer kannst du damit beeindrucken. Ein wenig performen ist erlaubt. Gib mit einem Schmunzeln vor, die Getreide am Geruch erkennen zu können. Während du dich „schnuppernd“ über die Halme beugst, kannst du schnell einen Blick auf die Blattöhrchen werfen. Es wird nur wenige Leute geben, die deine Methode durchschauen. Während Zaubertricks geheim bleiben sollten, kannst du hier dein Wissen anschließend großzügig mit anderen teilen.
Mehr Schlauberger: