Museum als Keimzelle
Aus den zur "Carpologischen und Algensammlung" vereinigten Schenkungen von Buek und Binder entstand 1883 das Botanische Museum mit der Intention, die wirtschaftlich wichtigsten Pflanzen der Welt der Allgemeinheit in einer zweckmäßigen Darstellung "in übersichtlicher und belehrender Weise" nahe zu bringen. 1885 wurde das Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Noch im gleichen Jahr wurde auf Anregung der Hamburger Kaufmannschaft im Museum ein "Laboratorium für Waarenkunde" eingerichtet. Der aufblühende Handel im Hamburger Hafen und die steigenden Importe aus Übersee verlangten nach einer Einrichtung, in der unbekannte Pflanzen bestimmt und Auskünfte über ihre eventuelle Verwendbarkeit erteilt werden konnten. Ebenso notwendig waren die Feststellung der Echtheit von seltenen Drogen und Handelswaren bzw. der Nachweis von Fälschungen.
Das Laboratorium wurde in den Folgejahren um eine "Abtheilung für Samenkontrolle" zur Prüfung von Handelssämereien, eine "Station für Pflanzenschutz" zur Kontrolle in Hafen angelandeter pflanzlicher Güter und der Verhinderung der Einschleppung von Krankheiten und Schädlingen aus fremden Ländern und ein "Chemisches Laboratorium" erweitert. Daraus ging 1912 das "Staatsinstitut für Angewandte Botanik" hervor – die amtliche Hamburger Instanz für unabhängige, wissenschaftliche, angewandt-botanische Gutachten und kompetente Beratung, besonders der Wirtschaft, zu Fragen jeglicher Waren oder Rohprodukte pflanzlichen Ursprungs.
1919 erfolgte die Eingliederung in die Universität Hamburg, 2003 der Zusammenschluss der Institute für Angewandte und Allgemeine Botanik zum Biozentrum Klein Flottbek.