Landgang der Mikroalgen
Aufbruch in eine neue Welt
Vor circa 480 Millionen Jahren begann sich die Welt grundlegend zu verändern: Pflanzen eroberten das Land. Dabei spielten die Mikroalgen als Pioniere eine besondere Rolle. Anfangs säumten sie nur die Ufer der Urkontinente. Nach und nach eroberten sie auch die nackte Erdoberfläche und verwandelten sie über die Jahrmillionen in mit Humus bedeckte Böden. Diese Pioniere sind mittlerweile ausgestorben. Ihre nächsten, heute noch lebenden Verwandten sind die Jochalgen (Zygnematophyceae).
Im frühen Kambrium war der Gehalt an Kohlenstoffdioxid in der Luft 12x so hoch wie heute. Der Gehalt an Sauerstoff war circa halb so hoch. Wüsten und Gebirge prägten die Landschaft. Der Boden war frei von organischem Material. Starke Schwankungen des Wasserspiegels erforderten erstmalige Anpassungen an das Leben an Land.
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Vielfalt im Wassertropfen
Jochalgen sind Mikroalgen. Sie leben in Seen, Tümpeln und Pfützen und sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Genau wie Landpflanzen beziehen sie ihre Energie aus dem Sonnenlicht (Photosynthese). Oft sind sie die ersten, die neue Lebensräume besiedeln – so bilden sie die Grundlage für verschiedene komplexe Ökosysteme.
Jochalgen können sich am Licht orientieren und sich aktiv darauf zubewegen. Sie tun dies, um die Photosynthese zu gewährleisten. Jochalgen haben weder Geißeln noch andere Fortbewegungsorgane. Stattdessen scheiden viele Arten an den Zellenden Schleim aus. Dadurch entsteht ein Rückstoß, der die Zelle nach vorne bewegt.