
Allgemeine Hinweise
Für Angaben über Heilwirkungen, Applikationsformen und Dosierung der vorgestellten Pflanzenarten kann weder Gewähr noch Haftung übernommen werden. Sie ersetzen nicht die Absprache mit einer Ärztin oder einem Apotheker.
Arnika-Tinktur
(bei Blutergüssen, rheumatischen Gelenkschmerzen, Zerrungen/Quetschungen)
Zutaten: 100 ml 70%iger Alkohol, 10 g getrocknete Arnikablüten (aus der Apotheke), hohes Glas mit Schraubverschluss
Zubereitung: Arnikablüten in das Glas füllen, mit dem Alkohol übergießen, gut verschließen und 4-6 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Gelegentlich durchschütteln. Danach abseihen, in dunkle Flaschen füllen, mit Datum und Inhalt beschriften. An einem kühlen Ort hält die Tinktur mindestens 1 Jahr.
Anwendung: Vor der Anwendung immer verdünnen. Für Umschläge: 1 EL Tinktur in ½ l Wasser geben. Ein Leinentuch eintauchen, abtropfen lassen, für 30 Minuten auf die schmerzende Stelle legen.
Arnika-Aufguss
(bei Arthrose, entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, stumpfen Verletzungen; bei Heiserkeit, Halsentzündungen)
Zutaten: 1 EL getrocknete Arnikablüten, ¼ l bis ½ l Wasser
Zubereitung: Die Blüten mit kochendem Wasser übergießen und 10-15 Minuten ziehen lassen.
Anwendung: Ein Leinen- oder Baumwolltuch tränken und auf die erkrankte oder verletzte Stelle legen. Mit einem trockenen Tuch umwickeln und etwa 30 Minuten einwirken lassen. Bei Heiserkeit und Halsentzündungen auch zum Gurgeln - Flüssigkeit nicht schlucken!
Ringelblumensalbe
(bei Hautproblemen, Aufschürfungen, Verstauchungen, Sonnenbrand, kleinen Verletzungen, Hämatomen)
Zutaten: Frisch gesammelte, getrocknete Ringelblumenblüten, 200 ml Olivenöl
Zubereitung: Die Ringelblumenblüten klein schneiden, mit dem Olivenöl mischen und 5 Minuten auf kleiner Flamme erhitzen. Die Masse 2-3 Tage zugedeckt an einem warmen Ort ziehen lassen. Danach noch einmal kurz erhitzen und die Blüten durch ein feines Tuch streichen. 40 g reinen Bienenwachs im Wasserbad zum Schmelzen bringen und das Öl vorsichtig unterrühren. Die noch warme Salbe in kleine Döschen füllen und auskühlen lassen.
Anwendung: Die Haut 1-mal täglich mit dieser Salbe eincremen.
Variante mit Eucerin
Zutaten: 5 g Ringelblumenblüten, 100 g Eucerin (aus Fetten und Wachsen der Schafwolle; erhältlich in der Apotheke)
Zubereitung: Eucerin im Wasserbad leicht vorwärmen, die Ringel-blumenblüten dazugeben und aus dem Wasserbad nehmen. Mehrere Tage ziehen lassen, bis sich das Eucerin orange gefärbt hat. Die Mischung erneut im Wasserbad erwärmen, bis das Eucerin flüssig wird und die Blüten absinken. Durch einen feinen Filter, z. B. Verbandsmull in ein Vorratsgefäß gießen.
Anwendung: Die Haut 1-mal täglich mit dieser Salbe eincremen.
Umschlag mit Ringelblumenblüten
(bei kleineren Wunden)
Zutaten: 1-2 TL Ringelblumenblüten, kochendes Wasser
Zubereitung: Die Ringelblumenblüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Anwendung: Ein Leinentuch in den Tee tauchen und dieses noch warm auf die Wunde legen. Ein zweites Tuch darüber legen, 15 Minuten wirken lassen.
Bäder / Teilbäder mit Kamillenblüten
(bei Ekzemen, Neurodermitis)
Zutaten: 10-20 g getrocknete Kamillenblüten, heißes Wasser
Zubereitung: Die Kamillenblüten mit 1 l heißem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und in das 38-39°C warme Badewasser geben.
Anwendung: Täglich 10-15 Minuten darin baden; dann die Haut mit einer Creme pflegen.
Kamillenblüten-Dampfbad
(bei Stirnhöhlenentzündungen, Heiserkeit, Schnupfen, Akne)
Zutaten: Kamillenblüten-Teebeutel, heißes Wasser, großes Gefäß
Zubereitung: Mit den Teebeuteln einen starken Kamillentee in einem großen Gefäß aufbrühen.
Anwendung: Mit ausreichendem Abstand über das Gefäß beugen (Vorsicht vor Verbrühungen), ein großes Handtuch über den Kopf legen und den Dampf ca. 10-15 Minuten einatmen.
Teezubereitung von Kamillenblüten für Kinder
(bei Zahnfleischentzündungen, Schmerzen während des Zahnens)
Zutaten: Kamillenblüten
Zubereitung: 1 TL Kamillenblüten mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.
Anwendung: 30 ml des Tees in die Milchflasche geben.
Beinwellwurzel-Salbe
(bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, Rückenbeschwerden, Prellungen, Verstauchungen, stumpfen Verletzungen)
Zutaten: 12 g zerkleinerte Beinwellwurzel, 100 g Eucerin (aus Fetten und Wachsen der Schafwolle; erhältlich in der Apotheke)
Zubereitung: 100 g Eucerin im Wasserbad leicht erwärmen, 12 g zerkleinerte Beinwellwurzel dazugeben und aus dem Wasserbad nehmen. Mehrere Tage zugedeckt ziehen lassen. Diese Mischung dann erneut im Wasserbad erwärmen, bis sich das Eucerin verflüssigt hat und die Wurzelstücke absinken. Die fertige Salbe durch einen feinen Filter (z. B. Mullbinde) in ein Vorratsgefäß gießen.
Anwendung: Die Salbe täglich 2-3-mal dick auftragen; nicht länger als 4 Wochen anwenden.
Beinwellwurzel-Umschläge
(Anwendung siehe Beinwellwurzel-Salbe)
Zutaten: 100 g fein geschnittene Beinwellwurzel oder 100 g grob gepulverte getrocknete Beinwellwurzel, siedendes Wasser
Zubereitung: Die zerkleinerte oder grob gepulverte Beinwellwurzel mit 1 l siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten kochen lassen.
Anwendung: Mit der Aufkochung eine Auflage (z. B. Leinen, Kompresse) tränken und mehrmals täglich auf das betroffene Areal legen. Anwendung nicht länger als 4-6 Wochen.
Achtung: Beinwellpräparate und -zubereitungen nur auf intakter Haut anwenden; nicht anwenden bei Kindern, Schwangeren und während der Stillzeit.
Quellen
- „Mein schönes Land“ Heft Mai/Juni 2011
- http://jumk.de/hausmittel/ringelblume.shtml
- Das große Handbuch der Klosterheilkunde, Verlag Zabert Sandmann GmbH München 2005
- Siegfried Bäumler: Heilpflanzen Praxis Heute, Elsevier GmbH, Urban Fischer Verlag, München (2007)