Video zum Nordsalt ExperimentNordSalt Projekt: Untersuchung der Auswirkungen der globalen Erwärmung auf nordische Küsten-Marschen
16. Dezember 2024, von Website Team Biologie
Der Fachbereich Biologie der Universität Hamburg beteiligte sich am internationalen Forschungsprojekt NordSalt (2021-2024), das eine länderübergreifende Untersuchung der Ostsee-Marschen zum Ziel hatte. Koordiniert von der University of Southern Denmark (SDU), wird das Projekt von Partnerinstitutionen aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Deutschland unterstützt.
Ella Logemann, Promovierende in der Forschungsgruppe Angewandte Pflanzenökologie, war an dem Projekt beteiligt. Sie erforscht Kohlenstoffkreisläufe und die Entwicklung der Pflanzen unter experimenteller Erwärmung in terrestrischen Mesokosmen. Dafür wurden knapp 10 Tonnen Bodenblöcke mitsamt Vegetation aus den genannten nordischen Ländern nach Hamburg gebracht.
„In dem Nordsalt Experiment erwärmen wir jeden Block, sprich jeden Mesokosmos, sowohl oberirdisch als auch unterirdisch aktiv mit einem hochmodernen System. Jeder Mesokosmos ist dafür mit Heizstäben und Temperatursensoren ‚verkabelt‘. Diese sind mit einem rückkopplungsgesteuerten Reaktionssystem verbunden, das auf eine Temperaturbasislinie reagiert, die auf in den Mesokosmen ohne Wärmebehandlung gemessene Temperatur reagiert. So können wir untersuchen, wie die unterschiedlichen Pflanzengemeinschaften aus den baltischen Ländern in derselben Umgebung und unter denselben Wetterbedingungen auf unterschiedliche Erwärmungsszenarien reagieren“, erzählt Ella.
Forschungsthemen zum Kohlenstoffhaushalt von Küstenökosystemen sind im letzten Jahrzehnt zunehmend in den Fokus gekommen, da diese überproportional mehr Kohlenstoff pro Fläche und Zeit in ihren Böden festlegen als terrestrische Ökosysteme (Stichwort ‚Blue Carbon‘). Insbesondere die Küstenökosysteme im Baltikum sind bislang wenig erforscht und klimatische und hydrologische Gradienten verursachen eine Vielfalt an Pflanzengemeinschaften und Bodenmorphologie entlang der Ostseeküsten. „Ich persönlich beschäftige mich hauptsächlich mit Kohlenstoffflüssen. Dazu gehört natürlich auch die Erfassung der pflanzlichen Biomasse. Ich untersuche auch die Vegetation, beispielsweise die Vielfalt an Pflanzen und ihre Rolle für biogeochemische Prozesse im Boden.“ Andere Projektpartner befassen sich beispielsweise mit Erwärmungseffekten auf mikrobielle Gemeinschaften und auf die Ökophysiologie des Schilfs.
Mesokosmen
Ein Mesokosmos-Experiment ist ein Forschungsansatz, bei dem ökologische Prozesse und Wechselwirkungen in einer kontrollierten, aber naturnahen Umgebung untersucht werden. Dies ermöglicht, spezifische Umweltfaktoren zu manipulieren, um die Auswirkungen auf die ökologische Gemeinschaft und Artwechselwirkungen zu beobachten. Diese Experimente sind wichtig für das Verständnis von Ökosystemen und deren Reaktionen auf Veränderungen.
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