Madagassische Froschart nach unserem Mitarbeiter Dr. Julian Glos benannt
25. Januar 2023, von Website Team Biologie

Foto: Frank Glaw and Miguel Vences
Anders als die Anderen. Er ist klein, putzig, sowohl tagsüber wie nachts aktiv, mit einem großen Trommelfell versehen – und nun auch noch getauft. Mantidactylus glosi, eine Froschart, die ausschließlich auf der afrikanischen Insel Madagaskar heimisch ist, wurde in Anerkennung für dessen Leistungen für den Erhalt der madagassischen Amphibien nach Dr. Julian Glos, Wissenschaftler des Fachbereichs Biologie, benannt.
Wie verteilen sich Arten in Raum und Zeit? Wie kommt es zu diesen Verteilungen und zu den Zusammensetzungen von Artgemeinschaften? Wie wirken sich Klimawandel und Veränderungen des Lebensraums auf all diese Prozesse und Muster aus? All diese Erkenntnisse sind essentiell, um tragfähige Vorhersagen für die zukünftigen Verteilungen von Arten zu treffen und so zu ihrer langfristigen Erhaltung beizutragen.
Neben der erforderlichen Fachkenntnis, unermüdlicher Arbeitskontinuität und nicht zuletzt oftmals dem Willen auch in eher unwirtlichen Klimaten und Umgebungen viel Zeit zu verbringen, ist es die Hingabe zum Thema, die den Erfolgt gebiert. Zwar kann man den kleinen Frosch Mantidactylus glosi tags wie nachts entdecken, doch wer legt sich schon im Naturpark Ranomafana auf Madagaskar im Sumpfgebiet auf die Lauer, um kleine, glitschige Springtierchen zu entdecken, zu erforschen und zu schützen?
Dr. Julian Glos, Wissenschaftler des Fachbereichs Biologie an der Universität Hamburg, ist seit vielen Jahren fasziniert von der Vielfalt der madagassischen Amphibien und widmet seine wissenschaftliche Aufmerksamkeit dem Verständnis und Schutz dieser artenreichen Klasse des Tierreichs. Dabei scheute er es nie die komfortablen Errungenschaften moderner Zivilisationen gegen die simple Nähe zur Natur einzutauschen. Eher Hängematte als Boxspringbett, eher Einmannzelt als Vorstadtvilla, eher Milchpulver (viel davon) als Latte macchiato mit Barista-Art. Als Anerkennung für seinen beständigen Einsatzes die Grundlagen für den Erhalt der unersetzlichen madagassischen Habitate mit ihrer einmaligen Artenvielfalt zu erforschen, wurde nun die Froschart Mantidactylus glosi nach ihm benannt. Der erfolgreiche Forscher freut sich sehr über diese besondere Auszeichnung, zu der der Fachbereich Biologie herzlich gratuliert.