Studie: Kammmolche sind eifrige Wanderer
4. Oktober 2021, von Website Team Biologie

Foto: UHH/pixabay
Kammmolche (Triturus cristatus) sind nicht so ortstreu wie bisher angenommen, sondern begeben sich häufig auf Wanderschaft zu besseren Fortpflanzungsgewässern.
Das hat ein internationales Forschungsteam herausgefunden, zu dem auch Dr. Julian Glos aus der Arbeitsgruppe "Tierökologie & Naturschutz" des Fachbereichs Biologie und Biologie-Studierende angehören. Die Forschenden haben mehr als fünftausend Kammmolche im Großraum Hamburg untersucht und dabei einen einzigartigen Einblick deren Wanderverhalten und Populationsstruktur erhalten. Demnach suchen die Tiere gezielt auch entferntere Gewässer auf, wenn sie ihnen bessere Bedingungen bieten. Die Ergebnisse der Studie, die jetzt im Fachjournal „Molecular Ecology“ veröffentlicht wurde, sind ein entscheidender Beitrag zum Verständnis der Amphibien-Ökologie und bedeutsam für den Schutz stark bedrohter Amphibienarten.
Der Kammmolch zählt zu den größten Molcharten und ist wie viele Amphibien in Deutschland vom Aussterben bedroht. Die Männchen zeichnen sich zur Fortpflanzungszeit durch einen stark gezackten Rückenkamm aus. Männchen und Weibchen haben zudem eine auffällig gelb-orange gefleckte Bauchzeichnung, die für jedes Individuum einmalig ist und zur Unterscheidung einzelner Tiere genutzt werden kann.