Analyse der Flohkrebsvorkommen um IslandVeröffentlichung im Fachjournal „PeerJ“
16. August 2021, von Website Team Biologie

Foto: Karlotta Kürzen & Solvin Zankl
Flohkrebse sind Schlüsselakteure im nordatlantischen Ökosystem. Sie sind Grundlage zahlreicher Nahrungsketten sowie ein wichtiger Indikator für die Veränderungen durch den Klimawandel, zum Beispiel die Erwärmungen und Versauerung der Weltmeere.
Dr. Anne-Nina Lörz vom Institut für Marine Ökosysteme und Fischerei aus dem Fachbereich Biologie ist Erstautorin einer neuen Analyse im Open-Access-Journal „PeerJ“. Für die Publikation wurde ein umfangreicher Datensatz von Flohkrebsen (Amphipoden) aus der Region rund um Island untersucht.
Untersuchung von 355 Flohkrebsarten
71.108 Individuen von 355 Arten und 532 Fundorten wurden dabei in Zusammenhang mit acht Umweltparametern gesetzt: Tiefe, pH-Wert, Phytobiomasse, Strömungsgeschwindigkeit, gelöster Sauerstoff, gelöstes Eisen, Salzgehalt und Meerwassertemperatur. Basierend darauf konnten vier biogeografische Flohkrebsvorkommen, sogenannte Cluster, identifiziert werden: ein Deep-North-, ein Deep-South- und ein Coastal-Vorkommen sowie ein auf den Grönland-Island-Färöer-Rücken beschränkter Cluster. „Die Diversität und die Verteilungsmuster sind für uns sehr spannend, da sie viel über den Einfluss historischer und zeitgenössischer Umweltfaktoren aussagen“, erklärt Lörz.
Es wurden Proben aus 18 bis 3500 Meter Tiefe untersucht, wobei die größte Diversität bei 500 Metern festgestellt wurde. „Tiefe, Salzgehalt und Temperatur des Wassers konnten als die wichtigsten Parameter identifiziert werden, um die Verbreitung von Flohkrebsen um Island zu beeinflussen“, so Lörz.
Originalpublikation
Biogeography, diversity and environmental relationships of shelf and deep-sea benthic Amphipoda around Iceland
Anne-Nina Lörz, Stefanie Kaiser, Jens Oldeland, Caroline Stolter, Karlotta Kürzel, Saskia Brix
PeerJ - Life & Environment (2021)