Präsentation von Ergebnissen aus einem aquatischen Mesokosmen-Experiment des GRK 253058th European Marine Biology Symposium
17. Juli 2025, von GRK 2530

Foto: UHH/GRK2530/PuertoRueda
Vom 6. bis 9. Juli 2025 nahmen Max Lambrecht, Luisa Listmann, Sahed Ahmed Palash, Diana Nicole Puerto Rueda an der 58. European Marine Biology Symposium (EMBS) in Bodø, Norwegen, teil. Die Tagung bringt seit den 1960er-Jahren Meeresbiolog:innen aus ganz Europa zusammen. Sahed Ahmed Palash stellte dort in einem Vortrag ein aquatisches Mesokosmen-Experiment des GRK 2530 vor, an dem alle vier mitgearbeitet hatten.

Im Rahmen des GRK 2530 wurden in den Sommern 2024 und 2025 zwei Mesokosmen-Erwärmungsexperimente mit Elbwasser in Teamarbeit durchgeführt. In seinem Vortrag präsentierte Sahed Ahmed Palash Ergebnisse aus dem ersten Durchgang. Dafür wurden 10.000 Liter Wasser aus dem Elbästuar entnommen und in das Experimentierlabor des Instituts für Marine Ökosystem- und Fischereiwissenschaften (IMF) transportiert. Dort wurde es auf drei Klimakammern in jeweils drei Mesokosmen verteilt, in denen die Wassertemperaturen jeweils 21, 23 und 25 Grad Celsius betrugen. Ein Ziel war es, zu untersuchen, wie sich diese Temperaturveränderungen auf die Zooplankton-Gemeinschaften im Elbästuar auswirken.
Die Ergebnisse zeigten, dass die verschiedenen Zooplankton-Arten unterschiedlich reagierten: Als die Temperaturen stiegen, nahmen Copepoden – überwiegend algenfressende Kleinkrebse und eine zentrale Nahrungsquelle für Fischlarven - ab, während kleinere Cladoceren (Wasserflöhe) dominanter wurden. Diese Verschiebung ging mit umfassenderen Veränderungen im Nahrungsnetz einher: Kieselalgen verschwanden, Cyanobakterien vermehrten sich, und der Energietransfer zwischen den Planktongruppen wurde schwächer.
Die Untersuchung mit stabilen Isotopen, mit denen sich Rückschlüsse darauf ziehen lassen, was Tiere gefressen haben, zeigte außerdem einen Rückgang der Vielfalt der Nahrungsbeziehungen innerhalb des Nahrungsnetzes und Veränderungen in der Ernährung des Zooplanktons. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die fortschreitende Erwärmung die Ökosysteme in Ästuaren destabilisieren und die Nachwuchsrate bei Fischen durch die Unterbrechung wichtiger Nahrungsnetzverbindungen verringern könnte.