Forschungsaufenthalt in KanadaRaphael Koll erhält Förderung aus Hamburglobal PhD Programm
6. Februar 2023, von GRK2530

Foto: UHH/GRK2530
Unser Doktorand Raphael Koll hat eine Förderung in Höhe von rund 4.200 Euro über das Hamburglobal PhD Programm erhalten. Diese erlaubt es ihm von Mai bis Juni nach Kanada zu reisen und dort im Labor von Prof. Dr. Kenneth Jeffries an der Universität von Manitoba zu arbeiten sowie neue Forschungsmethoden zu erlernen.
In seinem Promotionsprojekt im GRK2530 untersucht Raphael Koll molekulare Stressreaktionen und Anpassungen bei Fischen im Elbeästuar, vor allem beim Stint, Kaulbarsch und Zander. Er erforscht dabei, wie die Lebewesen auf Veränderungen in der Umwelt - etwa die Sauerstoffverfügbarkeit oder die Nahrungsversorgung – reagieren und sich anpassen. Beispielsweise ist bekannt, dass Stinte zur Fortpflanzung in die Elbe bei Hamburg wandern. Allerdings werden erwachsene Tiere auch das ganze Jahr über gefangen. Es wird also vermutet, dass Teile der Population dauerhaft im Ästuar leben und sich an die Gegebenheiten dieser Umwelt angepasst haben.
Grundlage für die Reaktion eines jeden Organismus auf Veränderungen in der Umwelt ist die Genexpression. Transkriptomstudien ermöglichen die Untersuchung dieser und aller Gene, die von einem Organismus zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter spezifischen Umweltbedingungen benutzt werden. Die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kenneth Jeffries im Rahmen des Forschungsaufenthalts wird es Raphael Koll ermöglichen, Transkriptomstudien und populationsgenetische Analysen an Daten von Gewebeproben und Abstrichen durchzuführen, die Koll zwischen Frühjahr 2021 sowie Sommer 2022 von Fischen Ästuar der Elbe gesammelt hat.
„Die Methode ist vergleichsweise neu und nur wenige Personen verfügen über die notwendige Expertise. Kenneth Jeffries ist ein weltweit führender Experte in der Durchführung solcher Analysen und hat bereits mehrfach zu diesem Thema publiziert, so dass mir ein Forschungsaufenthalt vor Ort die Möglichkeit geben wird, diese Methoden zu erlernen“, sagt Koll. „Die bioinformatischen Fragestellungen sind nicht trivial und werden den Input verschiedener Mitglieder der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Jeffries erfordern. Die angestrebten Ergebnisse werden weitreichende Einblicke in unsere Daten und die Populationsstrukturen der Fischarten im Ästuar der Elbe liefern. Darüber erhoffe ich mir, dass der Austausch Grundstein für eine längerfristige internationale Zusammenarbeit sein wird.“