Probennahme in der Marsch
29. Juli 2021, von GRK2530

Foto: GRK/Panunporn Tutiyasarn
Mit einer roten Schaufel, gelben Gummistiefelen und einigem technischen Equipment ist Panunporn Tutiyasarn im Juni zum Kaiser-Wilhelm-Koog gereist, um verschiedene Boden- und Wasserproben zu sammeln. Für unsere Doktorandin verstecken sich darin entscheidende Daten für ihre Doktorarbeit. Hier erklärt sie, was sie mit den Proben vorhat.
Mein Forschungsprojekt beschäftigt sich damit zu untersuchen, welchen Einfluss die Prozesse aus der Rhizosphäre auf die Kohlenstoffflüsse ästuariner Marschen haben. Als Rhizosphäre wird der unmittelbar durch eine lebende Wurzel beeinflusste Raum im Boden bezeichnet. Während des ersten Jahres meines Promotionsprojekts werde ich mich auf die Arbeit im Labor konzentrieren, indem ich in einer Verwitterungsbox ein Bodensäulen-Experiment unter kontrollierten Bedingungen (siehe Foto 1) durchführe. Ich werde untersuchen, wie Niederschlag und Überflutung und die unterirdischen CO2-Konzentrationen die Kohlenstoff- und Nährstoffmobilisierung im Boden beeinflussen. Die Untersuchung des CO2-Effekts wird ein besseres Verständnis dafür liefern, wie die unterirdischen Prozesse diese Flüsse steuern.
Meine erste Probenahme fand am 15. Juni 2021 in der Salzmarsch im Kaiser-Wilhelm-Koog-Vorland im Kreis Dithmarschen (53,928766° N, 8,917264° O) statt. Ich habe eine sogenannte intakte Bodenkernprobe (0-20 cm) genommen, indem ich ein Polycarbonatrohr direkt in den Boden hämmerte (siehe Foto 2). Zusätzlich habe ich Boden der Salzmarsch mit der Schaufel ausgegraben, um einige Proben aus verschiedenen Tiefen zu erhalten, zum Beispiel 0-10 cm, 10-20 cm und 0-20 cm (siehe Foto 3). Mit diesen Bodenproben plante ich einen Vorversuch, bei dem ich auch den Wasserfluss und das Gasverteilungssystem prüfe, bevor ich die eigentliche Untersuchung in der Verwitterungsbox durchführe.
Neben den Bodenproben habe ich auch Drainagewasser aus dem Graben und eine Grundwasserprobe (siehe Foto 4 und 5) genommen, um einen Überblick über den Gehalt einiger Parameter wie gelöster organischer Kohlenstoff und gelöster anorganischer Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphat, gelöste Kieselsäure (DSi), Gesamtalkalinität, signifikante Kationen (Ca2+, Mg2+) und einige Spurenmetallelemente zu erhalten. Diese Arbeit ist ein Teil meines feldbasierten Pakets, ein gemeinsames Projekt mit meinen Kolleginnen und Kollegen des Graduiertenkollegs.
Zu mir: Ich habe meinen Bachelor in Chemie an der Chulalongkorn Universität (Thailand) und meinen Master in Umweltchemie und Mikrobiologie an der Universität Tübingen absolviert, bevor ich als Doktorandin zum Graduiertenkolleg 2530 kam. Ich persönlich bin zum Graduiertenkolleg gekommen, weil das interdisziplinäre Forschungsthema so faszinierend ist. Mit all den Kooperationen aus verschiedenen Instituten kann der durch biotische Interaktionen beeinflusste Kohlenstoffkreislauf im Elbeästuar aus mehreren Perspektiven analysiert werden.




