Probennahme auf dem Forschungsschiff Prandtl
22. Juni 2021, von GRK2530

Foto: IGB/Sven Tobias-Hünefeldt
Unser Doktorand Sven Tobias-Hünefeldt (geteilt mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB) ist im Mai 2021 mit dem Forschungsschiff Ludwig Prandtl herausgefahren und hat Proben für sein Forschungsprojekt gesammelt. Die Messkampagne wurde mit "BluEs – Blue_Estuaries – Nachhaltige Ästuar Entwicklung unter Klimawandel und anderen Stressoren“ und dem Helmholtz-Zentrum Hereon, Abteilung „Aquatische Nährstoffkreisläufe“, organisiert. Teile der Ausfahrt hat er mit seiner Kamera dokumentiert und erklärt, was er mit den Proben vorhat.
„Ästuare sind sich schnell verändernde Systeme mit Relevanz für den globalen Kohlenstoffkreislauf. Die in ihnen vorherrschenden Bedingungen wie Salzgehalt, Konzentration an Sauerstoff und/oder gelöstem Kohlenstoff beeinflussen die Menge des mit der Atmosphäre ausgetauschten Kohlenstoffs. Im ersten Jahr meiner Doktorarbeit möchte ich wissen, welche Organismen und Gene an der Transformation und dem Umsatz von Kohlenstoff in Deutschlands größtem Ästuar - der Elbe - beteiligt sind.
Es gibt zwei Arten von Mikroorganismen in der Elbe: Einige treiben frei im Wasser, während andere sich an größere Partikel anheften oder in ihnen gefangen sind. Diese Partikel sind wichtige Aspekte des Kohlenstoffkreislaufs und in früheren Studien haben Forschende große Unterschiede in ihrer biochemischen Zusammensetzung festgestellt.
Daher trenne ich die Partikel in leichtere (schwebende) und schwerere (sinkende) Fraktionen, um ihre mikrobielle Gemeinschaft und ihr metabolisches Potenzial zu bestimmen. Ich betrachte die Partikel auch unter dem Mikroskop, färbe die DNA an, um nach Mikroorganismen zu suchen. Zudem werden spezielle Partikelbestandteile, zum Beispiel transparente Exopolysaccharide (TEP) oder Proteine (CSP), angeschaut, von denen man annimmt, dass sie von Mikroorganismen produziert werden, um zusammenzukleben, schwimmfähig zu bleiben und zusätzlich als Energiequelle zu dienen.
Diese werden Arbeiten helfen herauszufinden, was tatsächlich in der Elbe passiert, d.h. wer den Kohlenstoff im Wasser wie verarbeiten und umsetzen kann.“




