Zonierung von Ästuaren
6. April 2021, von GRK2530

Foto: UHH/GRK2530
Die großen Nordseeästuare von Weser, Ems und Elbe sind über 100 Kilometer lang und mehr als zehn Kilometer breit. Bei dieser Größe ist es kein Wunder, dass sie sich in verschiedene Bereiche aufgliedern lassen.
Ästuare sind die Mündungsbereiche großer Flüsse – in Europa gehören hierzu zum Beispiel die Seine (Frankreich), die in den Ärmelkanal, und die Themse (Vereinigtes Königreich), die in die Nordsee mündet. Auch die großen Ästuare in Deutschland – Elbe, Ems und Weser – münden in die Nordsee.
Ästuare sind Mündungsbereiche großer Flüsse ins Meer, die den Übergang vom Süßwasser des Flusses ins Salzwasser des Meeres markieren. Dabei zählen neben den eigentlichen Wasserflächen auch alle von der Tide beeinflussten Bereiche, wie Sände, Röhrichte, Salzmarschen und die Staudenfluren, zum Ästuar. So erreichen die großen Nordseeästuare eine Gesamtfläche von 300 Quadratkilometern, die sich in verschiedene Zonen gliedern lassen.
Drei Zonen
Dort, wo der Mündungsbereich ins Meer ist, befindet sich das sogenannte „äußere Ästuar“. Diese Zone ist stark von den Gezeiten beeinflusst und durch das Salzwasser des Meeres dominiert. Ein Merkmal des Lebensraums ist die ständige Veränderung: Es bilden sich zum Beispiel Sandinseln und tiefe Rinnen, die mit den Gezeiten wieder vergehen.
Folgt man dem Ästuar landeinwärts, erreicht man als nächste Zone das „mittlere Ästuar“, welches ebenfalls gezeitenbeeinflusst ist und wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. So entsteht Brackwasser.
Die dritte und letzte Zone ist das „innere Ästuar“, welches von Süßwasser dominiert ist und ebenfalls unter dem Einfluss der Gezeiten steht. Weiter stromaufwärts folgt der nicht mehr durch die Gezeiten geprägte Fluss, in dem Süßwasser vorherrschend ist. Die obere Grenze des Ästuars wird also durch das Fehlen des Einflusses der Gezeiten markiert.