Erfolgreiche PatentanmeldungVerfahren zur Vermittlung von Resistenz gegenüber einer Fusarium-Pflanzenkrankheit
18 June 2015, by Kathrin Oppermann
Der Befall von Getreide mit Fusarium graminearum stellt eine der größten Bedrohungen für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung dar. Im Zuge der als Ährenfusariose bezeichneten Ausbleichung der Weizenähre stirbt die befallene Ähre ab und die Körner bleiben unterentwickelt. Der weltweite Befall mit F. graminearum verursacht volkswirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe. Derzeit sind keine vollständig fusariumresistenten Getreidesorten verfügbar. In der konventionellen Landwirtschaft werden Fusariuminfektionen durch das großflächige Versprühen von Fungiziden eingedämmt.
Der in dem Patent “EP 15170150.5: Method of conferring resistance against a Fusarium plant disease”, angemeldet von Dr. J. Bormann, PD Dr. C. Heinze und Prof. Dr. W. Schäfer aus der Abteilung „Molekulare Phytopathologie“, beschriebene Mechanismus zielt auf das transkriptionelle Herunterregulieren eines Pilzgens ab, dessen Produkt (CSX1) essentiell für alle Lebensstadien des Pilzes ist. Diese Regulation soll von einer transgenen Nutzpflanze ausgelöst werden. Hierfür werden antisense-RNA-Konstrukte für CSX1 in Wirtspflanzen von F. graminearum exprimiert. Diese doppelsträngigen RNAs werden vom Pathogen aufgenommen. Dies führt zu der beabsichtigten verringerten Expression des Pilzgens. Die gezielte Herunterregulation (host induced gene silencing) von CSX1 in F. graminearum wird dadurch zu einer Reduzierung der Virulenz führen.