Vorbereitungen
Zur Vorbereitung Ihrer Recherche gehören drei Bereiche:
- Erstellung einer Stichwortliste
- Entscheidung für einen/mehrere Suchorte
- Vorbereitung der Rechercheprotokolle
Sie können die Bereiche in jeder beliebigen Reihenfolge bearbeiten. Empfehlenswert ist es jedoch, sich an die obige Reihenfolge zu halten.
Erstellung einer Stichwortliste
Die Stichwortliste ist eine Aufzählung von Begriffen, die Ihr Thema in seiner Gesamtheit ausmachen. Sie stellt das Grundgerüst Ihrer Recherche dar und sollte daher gut durchdacht und strukturiert sein. Je nach dem, wie tief Sie in ein Thema einsteigen wollen, sollte die Liste entsprechend spezifisch in der Wortwahl werden. Wenn Sie beispielsweise etwas zu phytopathogenen Pilzen suchen, nützt Ihnen der Begriff "Pathogen" alleine nur wenig, da damit nicht nur Pilze, sondern unter anderem auch Bakterien, Einzeller oder Viren gemeint sein könnten.
Als Medium für Ihre Liste eignet sich alles, von der klassischen Stift+Papier-Variante, bis zu einem professionellen MindMap-Programm, das Sie sich z.B. vom RRZ der Universität Hamburg downloaden können. Wir empfehlen Ihnen aber, generell in einem Heft, Journal oder Ordner alle Ihre Gedanken, Ideen und Erkenntnisse schriftlich festzuhalten und darüber ein Inhaltsverzeichnis zu führen, damit Sie zu einem späteren Zeitpunkt auch schnell wieder Zugriff darauf haben. So bleibt alles an einem Ort und Sie können nichts übersehen oder vergessen.
Für die Erstellung Ihrer Liste ziehen Sie die ersten Begriffe direkt aus Ihrem Thema. Um Ihr Thema gedanklich besser greifen zu können, formulieren Sie es als Aussage- oder Fragesatz.
Beispiel: Ihr Thema ist die Untersuchung der Rolle phytopathogener Rostpilze für Zea mays.
Aussagesatz: Phytopathogene Rostpilze beeinflussen Zea mays.
Fragesatz: Wie beeinflussen phytopathogene Rostpilze Zea mays?
Zerlegen Sie Ihr Thema dann anhand dieses Satzes / dieser Sätze in seine einzelnen Aspekte. Diese Einzelbegriffe sind Ihr Grundstock, auf dem Sie Ihre Liste aufbauen.
Beispiel:
- phytopathogen
- Rostpilze
- Beeinflussung
- Zea mays
Nun ist Ihre Kreativität und Fachkompetenz gefragt, um weitere Begriffe zu finden. Diese weiteren Begriffe lassen sich unterteilen in Oberbegriffe, Unterbegriffe, Synonyme und deren jeweilige Übersetzung ins Englische, da aktuelle Forschung in der Biologie zumeist in englischer Sprache publiziert wird. Spätestens ab diesem Zeitpunkt Ihrer Überlegungen sollten Sie sich mediale Unterstützung holen, entweder, wie oben erwähnt, durch einen Zettel oder durch ein Computerprogramm. Auf diese Weise können Sie Ihre Gedanken organisieren und strukturieren.
Beispiel:
Begriffe |
Oberbegriffe |
Unterbegriffe |
Synonyme |
Englisch |
phytopathogen | ||||
Rostpilze | Pilze | Puccinia sordhi (Maisrost) | Pucciniales | Fungi |
Beeinflussung | ||||
Zea mays | Mais | Maize |
Sollten Ihnen die Begriffe unklar sein, oder sollten Sie keine weiteren Begriffe finden können, so lohnt sich eine Vorrecherche in einem Lehrbuch aus dem Bereich oder für die schnelle Klärung oder Übersetzung von Begriffen kann auch Google helfen. Warum Google für eine tiefe Recherche jedoch nicht ausreicht, erfahren Sie im Kapitel "Suchorte". Die in den Modulhandbüchern angegebene Literatur haben wir für Sie im Virtuellen Bücherregal zum beluga-Katalog verlinkt. Dort finden Sie dann Signatur und Standort. Schauen Sie auch unter dem Reiter "Lernen und Arbeiten" in die Liste nützlicher E-Books in der digitalen Bibliothek.
Sollten Sie keine entsprechenden Lehrbücher finden, belassen Sie es bei Ihrer Liste und fangen Sie mit einer Katalog-Suche im Campus-Katalog oder im beluga-Katalog an. Nutzen Sie dazu dann auch noch Begriffe wie "Einführung" oder auf Englisch "introduction". So finden Sie einführende Lehrbücher in ein Thema. Nutzen Sie dafür jedoch nur grobe Oberbegriffe. Hier wären das "Pilze" oder "fungi".
Entscheidung für einen/mehrere Suchorte
Welche Suchorte gibt es eigentlich und was ist ihr jeweiliger Nutzen?
Das visible Web
Das deep Web
Das Internet ist unterteilt in zwei Bereiche: das sog. "Visible Web" und das "Invisible Web", das heute synonym auch "Deep Web" genannt wird (Lewandowski, Das Deep Web, S. 228). Universalsuchmaschinen wie Google erstellen mit der Hilfe von Web-Crawlern einen Index für die Suche. So wird eine Kopie des WWW hergestellt, die dann von der Suchmaschine durchsucht werden kann (Lewandowski, Wie Suchmaschinen funktionieren, S. 32). Inhalte von Bibliothekskatalogen oder Fachdatenbanken können von den Crawlern jedoch nicht erfasst werden, da sie nur durch das Ausfüllen von Formularen aufgerufen werden können (Lewandowski, Das Deep Web, S. 229).
Dieser kurze Einblick soll verdeutlichen, dass mit Universalsuchmaschinen zwar ein guter Einstieg und erste Eindrücke zu einem Thema gefunden werden können, dass aber für tiefergreifende und umfassende Informationen zu einem Thema vor allem das Deep Web und damit entsprechende Kataloge und Datenbanken bemüht werden müssen.
Beluga Katalog/Campus-Katalog
Datenbanken
EZB