Wood Biology
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In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Holzforschung des Thünen-Instituts werden die Ergebnisse der holzbiologischen Grundlagenforschung von unseren Forschungsbereichen Holzbildung, Struktur und Qualität des Holzes, Holzschäden und Holzschutz umgesetzt.
Diese werden von dort über Lehraufträge und die Betreuung von Bachelor-, Master- und Doktor- Arbeiten praxisnah in den Studiengang Holzwirtschaft eingebracht. Die Forschungskompetenz der Abteilung Holzbiologie dokumentiert sich in einer Vielzahl von Kooperationen mit nationalen und internationalen Forschungsinstituten, der Präsenz in Gremien und einer vielfältigen Förderung durch nationale und internationale Geldgeber.
Der Arbeitsbereich vermittelt im Studiengang Holzwirtschaft das Wissen, dass Holz (und Rinde) ein Produkt der Evolution unter Beteiligung vielfältiger biologischer Prozesse und abiotischer Einflüsse ist und am natürlichen Kreislauf aus Auf-, Um- und Abbau teilnimmt. Es werden damit Grundlagen geschaffen, auf denen die weiteren Lehrgebiete von der Holzchemie und Holzphysik bis hin zu Weltforstwirtschaft und Ökonomie aufbauen. Den Studierenden soll verständlich werden, dass Holz „zum Vorteil” des lebenden Baumes gebildet wird.
Da der Rohstoff Holz – in welcher Form auch immer – nahezu ausschließlich als die Summe aller Zellwände zu betrachten ist, stehen Aspekte der Zellwand-Bildung und -modifikation sowie des Zellwandabbaus stets im Mittelpunkt der Holzbiologie. Aus dem Verständnis der Prozesse wird klar, warum die anatomischen, chemischen und elastomechanischen Holzeigenschaften nicht nur Art spezifisch, sondern auch zwischen Individien einer Art, ja sogar innerhalb eines Individuums sehr variabel sind (Struktur und Qualität des Holzes). Es wird auch vermittelt, dass Holz nicht nur im lebenden Baum, sondern auch als technisches und wirtschaftliches Produkt in enger Wechselwirkung mit seiner biotischen und abiotischen Umwelt steht (Holzschäden durch Pilze, Bakterien und Insekten).
Ein weiterer (Lehr-)Aspekt liegt in der ökologischen und ökonomischen Relevanz, den natürlichen Recycling-Prozess des verwendeten Holzes umweltschonend zu verlangsamen (Holzschutz), so dass am Ende Holz Schadstoff frei in seine Ursprungsbestandteile zerlegt wird und damit den natürlichen Kreislauf schließt.
Grundlage der holzbiologischen Forschung ist, dass die verwendungsrelevanten Eigenschaften (z. B. Rohdichte, Farbe, Dauerhaftigkeit, Durchlässigkeit, Abbaubarkeit) des nachwachsenden Rohstoffes Holz (inklusive der Rinde) während seiner Bildung und Differenzierung im lebenden Baum entstehen. Exogene Faktoren (z. B. waldbauliche Maßnahmen und Umwelt-Veränderungen) wirken hierbei als Modulatoren der festgeschriebenen Muster in Anpassung an die Umgebungsbedingungen.
Eine lange Tradition haben in der Abteilung dendro-chronologische Arbeiten. Mit ihrer Hilfe werden nicht nur archäologische, bau- und kunsthistorische Holzobjekte datiert, sondern auch die Auswirkungen von Klima- und Umwelt-Veränderungen auf die Holzbildung und -eigenschaften in der Vergangenheit erkannt und für die Zukunft prognostiziert.