Entstehung der Masterarbeit
Begegnung mit heilenden Pflanzen – Masterarbeit
Die Kombination von Naturwissenschaft und Design ist ungewöhnlich? Ungewöhnlich gut, sagen wir. Im Jahr 2014 kam es zur Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Department Design) und dem Loki Schmidt Haus, Museum für Nutzpflanzen der Universität Hamburg. Heraus kam die Sonderausstellung "PhytoArtis - Begegnung mit heilenden Pflanzen".
Die Masterarbeit von Stephanie Böhm war Anlass und prägendes Element der Ausstellung. Die Wahl der vorgestellten 15 Pflanzenarten wurde im Prozess der Entstehung ihrer Masterarbeit getroffen und für die Konzeption der Ausstellung bewusst nicht verändert. Aus botanischer oder medizinischer Sicht wären zahlreiche andere Optionen denkbar gewesen.
So beschreibt Stephanie Böhm ihr Masterprojekt, das einmal in Buchform umgesetzt werden soll:
„Back to basics, das ist der Grundgedanke meines Buchprojekts. Die Idee ist, die vielfältigen und oftmals so wunderschönen Heilpflanzen, die auch immer noch in unserer Umgebung wachsen, den Menschen wieder näher zu bringen. Die Zahl der Pflanzen mit heilenden Wirkungen ist so immens, dass sich sogar ein Reihenkonzept aus verschiedenen Regionen, Ländern, Gebieten verwirklichen ließe. Ich habe den Eindruck, die Menschen orientieren sich wieder mehr an der Natur. Sie wollen ausprobieren und kennenlernen, wie man sich vielleicht mit kleinen Heilmitteln aus dem eigenen Garten behelfen kann oder möchten einfach wissen, was da in meinem „Heiltee“ aus der Apotheke enthalten ist.“
Die Ausstellung wurde zum Element der Masterarbeit. Die 15 kunstvollen Malereien von Stephanie Böhm bildeten zusammen mit Reprints des alten „Hamburger Herbarius“ den Rahmen für eine optisch emotionale, inhaltlich wissenschaftlich fundierte Ausstellung über die Welt der Heilkräuter und ihrer Darstellungsformen.
Ihr Ausstellungsdesign knüpfte an die Tradition der Pflanzen- und Kräuterbücher als Einheit aus Text und Abbildung in der Begegnung von Wissenschaft und Kunst an. Die vergleichende Gegenüberstellung historischer und modernen Techniken der Darstellung von Heilpflanzen mit Pflanzenmaterial in getrockneter Form und Verweisen in den Apothekergarten des Loki-Schmidt-Gartens boten erweiterte Möglichkeiten der Erkundung mit allen Sinnen.
Der Werdegang der Masterarbeit selbst wurde anhand von Skizzenbüchern, Arbeitsproben und Materialien des künstlerischen Prozesses veranschaulicht:
- Variationen zu den Illustrationen der 15 exemplarischen Heilpflanzen für Porträts und die Beschilderung im Apothekergarten
- Initialen
- Piktogramme genutzter Pflanzenteile
- Darstellungen beispielhafter Symptomgruppen.
Prüfungsort der Masterarbeit war die Ausstellung selbst.