GRK 2530-KurzportraitsHerzlich Willkommen im Team, Joscha Becker!
16. Juni 2025, von GRK 2530

Foto: UHH/GRK2530/Albrecht
Unsere Portraitreihe geht weiter und wir freuen uns, Joscha Becker als neuen „Principal Investigator“ im Team des GRK 2530 vorstellen zu dürfen. Um mehr über ihn zu erfahren, haben wir ihm drei Fragen gestellt.
1. Worum geht es hauptsächlich in deiner Forschung und welche übergeordneten Themen, Fragestellungen oder Ziele stehen dabei im Fokus?
Meine Forschung befasst sich mit der Rolle von Böden im Kohlenstoff-, Nährstoff- und Wasserkreislauf, insbesondere unter dem Einfluss des Klimawandels und menschlicher Landnutzung. Im Zentrum steht das Ziel, ein mechanistisches Verständnis von Bodenprozessen über verschiedene räumliche Skalen hinweg zu entwickeln: von der Rhizosphäre – dem mikroskopisch kleinen Bereich direkt um die Wurzel – über Landschaftsebenen bis hin zu globalen Zusammenhängen. Auf diese Weise möchte ich wissenschaftliche Grundlagen schaffen, um besser zu verstehen, wie Böden fruchtbar bleiben, Kohlenstoff binden und wie Ökosysteme auf klimatische Veränderungen reagieren.
2. Was hat dich dazu bewegt, dich für dieses Forschungsfeld zu entscheiden? Was fasziniert dich daran und was siehst du als die größte Herausforderung?
Mich fasziniert, dass Böden als Schnittstelle zwischen Geo-, Hydro- und Biosphäre eine zentrale Rolle für das Funktionieren von Ökosystemen und das menschliche Leben spielen. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen im Boden bergen ein enormes Potenzial zur Lösung drängender Umweltprobleme. Die größte Herausforderung sehe ich in der Übertragung von Mikroprozessen – etwa an Wurzeloberflächen – auf großräumige ökologische Zusammenhänge. Diese Vorgänge auf der Mikroskala sind schwer messbar, wirken aber entscheidend auf Stoffflüsse, Kohlenstoffspeicherung und Bodenfruchtbarkeit. Mein Ziel ist es, diese Prozesse sichtbar zu machen und ihr Zusammenspiel auf größeren Skalen besser zu verstehen.
3. Was sind deine Erwartungen an die Zusammenarbeit im Graduiertenkolleg 2530 und gibt es etwas, worauf du dich dabei besonders freust?
Ich freue mich besonders auf den interdisziplinären Austausch mit Kolleg:innen aus verschiedenen Fachrichtungen. Die Möglichkeit, mein Wissen über biogeochemische Kreisläufe und Interaktionen zwischen Boden, Pflanzen und Mikroorganismen in ein gemeinsames Forschungsvorhaben einzubringen, ist für mich besonders wertvoll. Insbesondere interessiert mich, wie Kohlenstoff in der Übergangszone zwischen terrestrischen und aquatischen Systemen gespeichert oder mobilisiert wird. Ich erwarte, dass die Zusammenarbeit im GRK 2530 neue Perspektiven eröffnet, innovative Ansätze fördert und zu einem tiefergehenden Verständnis ökologischer Prozesse im Klimawandel beiträgt.
Über die GRK 2530-Kurzportraits
Am 1. April 2025 ist die zweite viereinhalbjährige Förderphase des GRK 2530 gestartet und mit ihr dürfen wir neue und bereits vertraute Gesichter in neuen Rollen begrüßen. In unserer GRK 2530-Portraitreihe stellen wir unsere Neuzugänge kurz vor.