Johanniskraut
Schlafstörungen, Unruhezustände und Schmerz
Früher tanzten die Menschen – geschmückt mit Johanniskrautkränzen – ums Sonnwendfeuer und feierten den längsten Tag des Jahres. Anschließend warfen sie die Kränze ins Feuer oder übers Hausdach, was vor Hexen, Dämonen und böser Zauberei schützen sollte. Das goldgelbe Kraut blüht um Johanni (24. Juni) und wirkte, zu dieser Zeit gepflückt, angeblich besonders heilkräftig. Als Heilpflanze ist Johanniskraut schon seit über 2000 Jahren bekannt. Zunächst versuchten Heilkundige mit dem Kraut Wunden, Hexenschüsse, Gicht und Rheuma zu kurieren. Im späten Mittelalter wurde es auch gegen Angst und Stimmungsschwankungen eingesetzt.
Arzneilich genutzt werden alle Pflanzenteile außer der Wurzel. Meist in Form von Tabletten kann Johanniskraut die Stimmung aufhellen, Angstzustände lösen und nervöse Unruhe und Einschlafstörungen lindern. Zudem findet es bei leichten bis mittelschweren Depressionen Anwendung, wenngleich Studien zur Wirksamkeit unterschiedliche Ergebnisse liefern.
Da Johanniskraut mit zahlreichen Medikamenten (z. B. Blutverdünner, Zytostatika, Herz-Kreislaufmedikamente) wechselwirkt und deren Wirkung herabsetzt, ist bei der Einnahme von Johanniskrautpräparaten große Vorsicht geboten. Zudem kann der Inhaltsstoff Hypericin die Haut lichtempfindlicher machen und zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen führen.