Forschung
Die Organisation biotischer Interaktionen (Konkurrenz, Prädation, Herbivorie, Bestäubung, usw.) in Netzwerken wird auch die „Architektur der Biodiversität“ genannt. Biotische Interaktionen sind entscheidend für die Entstehung und Aufrechterhaltung der unermesslichen Artenvielfalt, die auf der Erde zu finden ist (es gibt schon allein bei den Insekten weit über eine Million Arten). Ebenso bestimmen biotische Interaktionen die funktionelle Bedeutung von Lebewesen für andere Lebewesen, und damit die Bedeutung für Ökosysteme und den Menschen.

Unsere Forschung versucht, diese Interaktionen im Zusammenspiel mit der Artenvielfalt zu verstehen. Aufgrund der Vielzahl von Interaktionen jeder einzelnen Art ergeben sich schnell komplexe Netzwerke, deren Verständnis immer noch eine Herausforderung für die (ökologische) Forschung ist. Diese Herausforderung gehen wir mit einer Kombination verschiedener methodischer Ansätze an.
Unsere bisherige Forschung basiert im Wesentlichen auf drei Säulen:
Über alle drei Bereiche hinweg achten wir besonders auf die zeitliche Dynamik, die in bisherigen Ansätzen oft nicht berücksichtigt wird. Zeitliche Dynamik bezeichnet hierbei die Veränderung von Interaktionen und Artengemeinschaften auf unterschiedlichsten Zeitskalen, vom Tagesverlauf bis hin zu Ausbruchszyklen und im Zuge des globalen Wandels. Eine weitere zentrale, bereichsüberspannende Frage ist die nach der funktionellen Bedeutung von Artenvielfalt (Biodiversität) im Ökosystem, wo wir durch die Netzwerkperspektive ein mechanistisches Verständnis entwickeln, um sowohl die Bedeutung einzelner Arten(gruppen) für das Ganze als auch die Bedeutung der gesamten Vielfalt für einzelne Arten zu identifizieren.