Nachhaltige Bewirtschaftung von Tropenwäldern Suriname (SURINAME 2014 - 2/2017)
Vor dem Hintergrund einer weiterhin zunehmenden Entwaldung tropischer Naturwälder sind Maßnahmen zum Walderhalt unabdingbar. Einseitig auf Nutzungsverzicht oder Opportunitätskosten ausgerichtete Handlungsalternativen haben sich in der Vergangenheit als nicht zielführend erwiesen. Am Beispiel Surinams entwickeln wir Konzepte zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur Effizienzsteigerung der Holzverwendung.
Das Projekt ist die Fortsetzung unserer wissenschaftlichen Arbeit in Suriname. Es war vorher eine Teilkomponente des am 30. September 2013 abgeschlossenen Projektes „Ansätze zur Verbesserung der ökonomischen Nachhaltigkeit der Naturwaldbewirtschaftung in den Tropen“ des ehemaligen Institutes für Weltforstwirtschaft.
Angesichts der weiterhin zunehmenden Degradierung und Entwaldung tropischer Naturwälder und den damit verbundenen ökologischen, ökonomischen und sozialen Konsequenzen auf lokaler wie internationaler Ebene, sind Maßnahmen zum Walderhalt unabdingbar. Einseitig auf Nutzungsverzicht oder Opportunitätskosten ausgerichtete Handlungsalternativen haben sich in der Vergangenheit als nicht zielführend erwiesen. Konzepte zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur Effizienzsteigerung der Holzverwendung sind daher unabdingbar, allerdings fehlen vielerorts die Grundlagen für ihre operationelle Implementierung.
Unser Projektziel ist die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und zur Effizienzsteigerung der Holzverwendung und ihre operationelle Implementierung.
In dem Projekt bearbeiten wir folgende Teilprojekte:
- Waldwachstumskundliche Untersuchungen zur Herleitung des nachhaltigen Hiebssatzes in Tropenwäldern.
In diesem Teilprojekt untersuchen wir die langfristige Auswirkung unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensitäten auf die Entwicklung von oberirdischer Biomasse. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Produktion von nutzbarem Holzvolumen. Wir verwenden hierfür Daten von Langzeituntersuchungsflächen, die vor mehr als 30 Jahren im sogenannten Waldgürtel Surinames angelegt worden sind. Ziel des Vorhabens ist es sowohl einen nachhaltigen Hiebsatz herzuleiten, als auch Veränderungen in der Waldstruktur (Baumartenzusammensetzung, Dimensionsdifferenzierung) zu beschreiben.
- Zuverlässige Informationen des Baumwachstums sind weltweit Voraussetzung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung (SFM). In den Tropen ist jedoch die Umsetzung von SFM oft schwierig, weil tragfähige Kenntnisse über die Wachstumsdynamik von Bäumen nicht vorliegen.
Nur wenige Wachstumsuntersuchungen wurden bislang an Baumarten in tropischen Regenwäldern durchgeführt. Wachstumsuntersuchungen an Bäumen in den Feuchtwäldern Surinames erfolgten bisher nicht. Im Rahmen unserer Untersuchungen in Suriname verdeutlichten wir zwei Dinge: das Potential und die Grenzen von retrospektiver Wachstumserfassung durch Jahrringanalyse unter besonderer Beachtung der standörtlichen Bedingungen.
Wir konnten bisher das Wachstum von Einzelbäumen für einen Zeitraum von bis zu 170 Jahren zurückverfolgen und verschiedene Wachstumsmuster identifizieren. Unsere aktuellen Arbeiten konzentrieren sich auf die Untersuchung der Wachstumsverkäufe in unterschiedlichern Bestandesstrukturen und Bestandesentwicklungen, um Ansätze für eine bessere Umsetzung von SFM in tropischen Regenwäldern zu ermöglichen.
- Reduced impact logging zur Vermeidung von Wald- und Standortsdegradierung.
Schonende Holzernteverfahren leisten einen entscheidenden Beitrag zur Vermeidung von Wald- und Standortsdegradierung. Geplante und eine gut durchgeführte Holzernte tragen dazu bei, Schäden am Bestand auf ein Minimum zu reduzieren. Im Rahmen dieses Teilprojektes werden Bestandesschäden durch die Fällung und Anlage von Rückegassen untersucht. In Zusammenarbeit mit der surinamischen Forstverwaltung und Konzessionären werden technische und organisatorische Handlungsempfehlungen für die Forstpraxis in den Tropen erarbeitet.
Ziel dieses Teilprojektes ist es, eine Erhöhung der Ressourceneffizienz durch eine bessere Nutzung der gefällten Bäume zu erreichen.
Ansprechpartner:
Mitarbeiter:
- Dr. Philip Mundhenk
- Dr. Neda Lotfiomran
Dauer: 2014-2016
Drittmittelgeber: BMEL, TI