Populationsdynamik mariner Ressourcen
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Die Abteilung von Prof. Temming beschäftigte sich mit der Populationsdynamik und dem Management der Schlüsselfischarten in Nord- und Ostsee. Der Fokus lag dabei in der Bedeutung dieser Fischarten im marinen Nahrungsnetz, wobei es insbesondere um ein besseres Verständnis ging, wie z.B. "Top-down" Prozesse die Struktur und Funktion von marinen Ökosystemen beeinflussen
Ein zentraler Forschungsschwerpunkt dieser fischereibiologischen Abteilung war das bessere Verständnis der Mechanismen, die als Ursache schwankender Rekrutierungserfolge in ökonomisch und ökologisch wichtigen Fischarten in Nord- und Ostsee in Frage kommen. Ein zweites Forschungsthema war der "Top-down" Kontrolle in marinen Ökosystemen gewidmet, was sowohl piscivore (Fischräuber) als auch planktivore (Zooplanktonräuber) trophische Beziehungen umfasste. Die Abteilung von Prof. Temming benutzte sowohl Laborexperimente als auch umfangreiche Feldprobennahmen durch wissenschaftliche Forschungsreisen; die Ergebnisse bildeten die Grundlage für verschiedenste Modellieransätze.
Weitere allgemeine Forschungsrichtungen innerhalb der Abteilung reichten von generellen ökologischen Fragestellungen (Trophodynamische Beziehungen), über Fischphysiologie (Ökophysiologie) bis hin zur Aquakultur wichtiger Nutzfischarten. Die gewonnenen Daten wurden durch eine Reihe von Simulationstechniken ergänzt, welche die Dynamik und Reakionen von ganzen Fischpopulationen auf Klimaveränderungen und Fischereidruck besser zu verstehen helfen.
Beispiele für Arbeiten im Feld
- Ozeanographische Forschungsreisen zu verschiedenen Schelfmeerregionen und -ökosystemen
- Klein (Meter)- bis mittelskalige (Kilometer) Messungen biotischer und abiotischer Umweltparameter
- Artenzusammensetzung, Häufigkeiten und räumliche Verteilung von Fischarten und Wirbellosen
Beispiele für Arbeiten im Labor
- Nahrungszusammensetzung und trophische Interaktionen mittels gezielter Fraßversuche und anschließenden Magenuntersuchungen
- Messungen des Metabolismus wichtiger Fischarten in geschlossener Respirometriekammer
- Wachstums- und Fraßversuche, Versuche zur Magenleerungsrate von wichtigen Nutzfischen
- 2-D Video Analysen (z.B. Fressverhalten adulter Fische)
- Biochemische Analysen (Nukleinsäuren, Zusammensetzung)
Beispiele für Modellieransätze
- Alters- und/oder stadienbasierte Populationsmodelle
- Viel-Arten Virtuelle Populationsanalyse (MSVPA)
- Bioenergetische Modelle wichtiger Nutzfischarten
- Kombinierte 3-D Transport- und Populationsmodelle
- Multivariate Statistische Modelle
Wissenschaftler der Abteilung wurden zumeist aus verschiedenen Projektmitteln bezahlt, zum Beispiel aus Geldern von einer Reihe von laufenden nationalen oder EU-Projekten.